Damit man versteht was beim Hörtest überprüft wird, muss man die grobe Funktionsweise
des Gehörs kennen. Das Trommelfell ist nur gerade bei Explosionen gefährdet. In allen andern Fällen treten die Schäden im Innenohr auf.
Die Graphiken und Informationen sind dem Dokument "Musik
und Hörschaden" (Seiten 8-10) von suvaLiv!
entnommen:
Von links nach rechts ...: Der Schall gelangt vom Aussenohr,
übers Mittelohr ins Innenohr. Genauer vom Aussenohr über den Gehörgang aufs
Trommelfell, wird über
die Gehörknöchelchen aufs
Ovale Fenster übertragen und bringt die
Flüssigkeit in der Gehörschnecke in Schwingung. Durch die Flüssigkeit
werden die Flimmerhärchen der Basilarmembran (─
─ ─)
mitbewegt.
In der Gehörschnecke befinden sich etwa 27'000 Haarzellen mit Flimmerhärchen. Der Schall versetzt die
Flimmerhärchen selektiv in Schwingung: Selektiv heisst, jede Frequenz hat ihre eigene
Empfangsstelle mit ihren eigenen Flimmerhärchen.
(Elektronenmiskroskopische Aufnahme von Haarzellen im Innenohr, die in der Lymphe schwingen.
Foto: PZ/Archiv)
Die höchsten
Töne werden zu vorderst in der Gehörschnecke empfangen, die tiefsten Töne zuinnerst in der Gehörschnecke. Sobald sich
Flimmerhärchen auf der
Basilarmembran bewegen, werden von den Haarzellen elektrische Impulse an die Hörnerven abgeben.
Sind einzelne Haarzellen auf der Basilarmembran ausgefallen, dann werden
die zugehörigen Frequenzen schlechter gehört. Sind in einem Bereich alle
Haarzellen ausgefallen, dann ist man im zugehörigen Frequenzbereich
taub.
Hörverlust und Ohrenpfeifen
Bei einer übermässigen Lärmbelastung nimmt zuerst die Empfindlichkeit
der Haarzellen ab, wobei das Gefühl entsteht, man habe Watte in den
Ohren. Davon kann sich das Ohr in ruhigen Phasen wieder erholen. Kritisch
wird es, wenn sich solche Überlastungen wiederholen: dann nämlich bleibt
die Erholung unvollständig, und die
Haarzellen sterben mit der Zeit ab. Weder Operationen noch Medikamente
können sie wieder zum Leben erwecken. Werden durch ein besonders heftiges
Schallereignis Flimmerhärchen abgebrochen oder ausgerissen
(Knalltrauma), hilft keine noch solange Erholungsphase. Der Schaden ist
irreversibel.
Nach einer Überlastung des Gehörs treten häufig Ohrgeräusche auf wie,
Rauschen, Pfeifen, Surren, Klingeln usw. (Tinnitus). Wenn sie nicht mehr
verschwinden, ist dies für manche Betroffene noch viel belastender als
eine Höreinbusse.
Audiogramm
Weil jede Frequenz ihre eigene
Empfangsstelle hat, kann man den Zustand der verschiedenen Haarzellen über die
ganze Basilarmembran ermitteln. Stichprobenartig wird für verschiedene
Frequenzen die Empfindlichkeit des Gehörs geprüft. Ein Jugendlicher mit
einem vollkommen intakten Gehör kann die Töne über den ganzen Bereich bei 0 dB gerade
noch knapp wahrnehmen. Im Audiogramm
wird nach unten eingezeichnet, wie viel dB ein Ton lauter als die 0 dB
sein muss, damit
ihn die Testperson knapp hören kann.
Das abgebildete Audiogramm mit einem Einbruch von 40 bis 50 dB bei 4 und 6 kHz ist typisch für die Folge einer Gehörüberlastung durch ein lautes Rockkonzert. Von Highfidelity ist bei einem lärmgeschädigten Gehör kaum mehr die Rede. Bei 4000 Hz liegt dieses Audiogramm unter der Durchschnittskurve für 60-jährige Männer ohne Lärmbelastung. Dieser Vergleich zeigt, dass ein lärmgeschädigtes Gehör frühzeitig «alt aussieht».
Inhalt |
Innenohr |
Beschleunigung |
Dämpfung |
Das tiefe Frequenzen Paradoxon |
Frequenz & Dezibel |
Schmerzgrenze |
ISO 226 |
A-Filter |
Messton |
Knalltrauma |
c5-Senke |
Einschwingen |
Stapedius Reflex |
Lug und Trug |
Inhalt |
Schwerhörigkeit |
Tinnitus |
ADHS |
Gewöhnungseffekt |
Flimmerhärchen-Hypothese |
Inhalt |
Impressum |
Der Unfall |
Suva |
Gericht I |
Gericht II |
ADHS & Asperger |
Die Handlanger |
Experten |
Unsichtbare Mauer |
Zusammenfassung |
Profitgier |
Links |