Ab wann es zu schmerzen beginnt hängt beim unbeschädigten
Gehör nur von den Flimmerhärchen ab. Sind in einem Hörbereich alle
Flimmerhärchen ruiniert, dann kann man die Lautstärke ordentlich
erhöhen, bis es wieder beginnt weh zu tun und irgendwas anderes kaputt
geht.
Die Schmerzgrenze ist dort, wo Schmerz vor Beschädigung warnt. Wenn es
beginnt weh zu tun, dann sollte man dringend die Belastung reduzieren.
Auch wenn viele Erwachsene für Schreckgeräte bereits vollkommen taub
sind und bei einem Katzenschreck keinen Schmerz mehr verspüren, sollten
sie immer daran denken, dass das Kleinkind im Kinderwagen nicht grundlos
zu weinen beginnt:
Aus Wikipedia:
Hohe Schalldruckpegel verursachen Unbehaglichkeit und Schmerzempfindungen. Ist das Gehör Schalldrücken im Bereich der Schmerzschwelle ausgesetzt, sind bleibende Hörschäden selbst bei nur kurzer Einwirkzeit zu erwarten.
Das Diagramm Hörfläche
findet man bei Wikipedia.
Im Diagramm Hörfläche (oben) ist die Gefährlichkeit der
Ultraschallgeräte (blau)
leicht zu verstehen.
Das Gehör wird in diesem Bereich unempfindlich fürs Hören, aber
überempfindlich für einen Hörschaden:
• Je höher die Frequenz, desto höher wird die Hörschwelle. Es braucht immer mehr
Dezibel um etwas zu hören.
• Je höher die Frequenz, desto tiefer ist die Schmerzgrenze. Es
braucht immer weniger Dezibel für einen Hörschäden.
Schalldruck in Pa und Schallpegel in dB
Im Diagramm Hörfläche oben sind für leise bis laut zwei verschiedene
Beschriftungen vorhanden. Der Schalldruck in Pascal (Pa)
(links)
und der Schalldruckpegel in Dezibel (dB) (rechts).
Pascal ist eine lineare Grösse. Das Dezibel basiert auf dem Zehnerlogarithmus.
Das Gehör funktioniert logarithmisch, unser Denken funktioniert linear.
Das muss ein "Durcheinander" geben.
Ein paar dB über der Schmerzgrenze, oder ein paar
dB mehr in der Disco. Was macht das schon. In Wirklichkeit haben
wir keine Ahnung von den dB.
Verkehrte Welt, 10x weniger kann 10'000x mehr sein
Mit den dB haben wir die Einheit, mit der wir Änderungen der
Lautstärken beschreiben. Egal wo wir uns in der Skala befinden, 10 dB
mehr bedeutet überall in etwa die gleich gefühlte Erhöhung der
Lautstärke.
Mit dem Schalldruck in Pa haben wir die Einheit, mit der wir die
mechanische Belastung der Flimmerhärchen bestimmen. Die mechanische
Belastung steigt linear an, Dezibel ist jedoch eine logarithmische
Grösse.
Wir denken linear: Wenn wir die Lautstärke um 30 dB erhöhen, dann
glauben wir das sei 10 x belastender, als wenn wir die Lautstärke um 3
dB erhöhen.
Wir denken niemals daran, dass es darauf ankommt, wo wir uns befinden
und dass 3 dB 10'000 x mehr sein können als 30 dB.
Der Schalldruck in Pascal nimmt auf jeder Linie um den Faktor 10
zu: 0,0002 0,002 0,02 0,2 ...
Höhe von Schallwellen in Pascal kann man sich schlecht vorstellen. Mit
Höhe von Wasserwellen in Metern wird's viel anschaulicher. Schreiben
wir deshalb einfach Meter.
Bei 100 dB ist die Welle 2 Meter hoch. 10 dB nach links, jedes Mal 10 x
kleiner, 10 dB nach rechts, jedes Mal 10 x grösser.
50 dB | 60 dB | 70 dB | 80 dB | 90 dB | 100dB | 110dB | 120dB | 123dB | 130dB |
0,02mm | 0,2 mm | 2 mm | 2 cm | 2 dm | 2 m | 20 m | 200m | 400m | 2 km |
Differenz 30 dB | Differenz 3 dB | ||||||||
Distanz 1,998 cm ≈ 2 cm | Distanz 200 m |
3 dB mehr bedeuten Verdoppelung, 3 dB weniger Halbierung der
Wellenhöhe.
80 dB - 50 dB = 30 dB (≈ 2 cm) und 123 dB - 120 dB = 3
dB (20000 cm) ; 10 x weniger wird zu 10'000 x mehr.
Angenommen bei 120 dB sei gerade die Schmerzgrenze. Der
"Schutzdamm" ist 200 Meter hoch, eine Welle mit 123 dB ist 400
Meter hoch. Die Welle richtet augenblicklich Schaden an.
Deshalb steht bei Wikipedia:
Hohe Schalldruckpegel verursachen Unbehaglichkeit und Schmerzempfindungen. Ist das Gehör Schalldrücken im Bereich der Schmerzschwelle ausgesetzt, sind bleibende Hörschäden selbst bei nur kurzer Einwirkzeit zu erwarten.
Zurück zum Diagramm Hörfläche. Die gelb
markierten Frequenzen des Mosquito sind im Bereich wo wir von "Hundert
Metern" sprechen. Damit werden Jugendliche
vertrieben! Für Mosquito braucht es in der Schweiz eine Bewilligung!
Mit Mosquito kommt man der Schmerzgrenze gefährlich nahe. Mit
Tierschreckgeräten geht man weit über die Schmerzgrenze hinaus. Viele Kinder klagen denn auch, die hohen Töne
würden schmerzen. Über der Schmerzgrenze entstehen augenblicklich Hörschäden.
Ohne Zerstörung des Gehörs kann die
Vertreibung der Tiere durch schmerzhafte hohe Töne nicht funktionieren.
Je höher die Frequenz, desto schlechter werden die Töne wegen der steigenden
Hörschwelle gehört, desto schneller richten sie wegen der sinkenden
Schmerzgrenze aber auch Schaden an.
Gemäss den Untersuchungen von Prof. Dr. med. Friedrich Pfander, ehemals
apl. Prof. d. Universität Göttingen, sind etwa fünf Prozent der
erwachsenen Bevölkerung erhöht Knalltrauma gefährdet. Dieser
Personenkreis hat eine tiefere
Schmerzgrenze und ist entsprechend noch mehr gefährdet, durch
Marderschreckgeräte irreversible Gehörschäden zu erleiden.
Dauerlärm
Lautstärken die mindestens 20 Dezibel unterhalb der Schmerzgrenze
des unbeschädigten Gehörs liegen sind mechanisch keine Gefahr für die
Flimmerhärchen. Damit wir etwas hören müssen die Haarzellen auf denen
sich die Flimerhärchen befinden jedoch Nervenimpulse produzieren. Jede
Bewegung der Flimmerhärchen, sei sie noch so klein, löst eine
"Produktion" aus. Je höher die Frequenz, desto höher die
Anzahl Bewegungen. Je mehr Dezibel wir haben, desto mehr wird pro
Bewegung "produziert". Befinden sich Haarzellen zu oft in
Überlast, dann wird die ständige Übermüdung zum Absterben führen.
Je höher die Frequenz, desto fleissiger wird bewegt und
"produziert". Ein Grund mehr sich gegen den Einsatz von
Schreckgeräte aufzulehnen.
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